Die Hexen sind ein Volk, das auf den Wandering Isles (Vaeltasaar) Zuhause ist. Sie sind in zwei Gruppen einteilbar: die Kräuterhexen und die Bluthexen.

Alle Hexen eint, dass sie ausnahmslos weiblich sind. Sie sind häufig groß gebaut und athletisch, bis ab etwa 200 Jahren das Alter beginnt, sie langsam einzuholen. Ihre Fingernägel sind lang und spitz und können wie Klauen zur Verteidigung genutzt werden, und auch ihre Zähne sind spitz und gefährlich. Ansonsten gibt es Hexen in jeglichen Farben und Formen, da sie zur Fortpflanzung auf die Menschen angewiesen sind.
Sie kleiden sich mit allem Möglichen, das sie eintauschen oder erstehen können, weshalb sie ein recht bunter Haufen sind. Vor allem zum Fliegen bevorzugen sie aber Lederkluften. Die Kräuterhexen tragen in den Dörfern aber auch gern lange Röcke oder Kleider.

Das Alter einer Hexe kann leicht 300 Jahre erreichen, in Fällen großer Macht auch mehr. Grob geschätzt sehen sie etwa bis zum 200. Lebensjahr aus wie in ihren Zwanzigern. Dann setzt der Alterungsprozess ein, jedoch langsamer, als es bei Menschen der Fall wäre.

Einst lebten alle Hexen gemeinsam auf Vaeltasaar, den Wandering Isles und unternahmen Beutezüge auf naheliegendes Festland. Doch als sich Schwestern gegen Schwestern richteten, aus einem Grund, der schon lange als vergessen gilt, flüchteten die Kräuterhexen von den Inseln und versteckten sich in den großen Weiten der Welt. Mit der Zeit gewöhnten die anderen Völker sich an die Hexen, obwohl ihnen bis heute Wenige trauen. Die Bluthexen hingegen sind gefürchtet, denn auf der Jagd nach ihren Schwestern machen sie vor nichts Halt.
Heute stehen auf Vaeltasaar nur noch Ruinen, die jedoch trotzdem von manch einer Bluthexe bewohnt werden. Die Kräuterhexen leben heutzutage überall, wo sie Schutz finden können und die Möglichkeit haben, sich vor ihren blutigen Schwestern zu verstecken. Letztere ziehen auf ihrer andauernden, erbarmungslosen Jagd nomadenhaft durch die Länder.

Die Kräuterhexen werden vom Rat der Dreizehn angeführt, der aus den Ältesten der dreizehn Hexenzirkeln besteht:

1. Ash Coven
2. Aspen Coven
3. Alder Coven
4. Birch Coven
5. Cedar Coven
6. Ebony Coven
7. Elm Coven
8. Fir Coven
9. Holly Coven
10. Linden Coven
11. Rowan Coven
12. Willow Coven
13. Yew Coven

Die Bluthexen werden von der Hexenkönigin Vanora Rhannon angeführt.

Die Kräuterhexen leben in Zirkeln zusammen, die von der Zirkelältesten geleitet werden. Wichtige Entscheidungen, die alle Zirkel betreffen, werden vom Rat der Dreizehn getroffen, der sich wiederum aus ebendiesen Zirkelältesten zusammensetzt. Innerhalb der einzelnen Zirkel gibt es außerdem noch die Zirkelführer - die Generalin beziehungsweise die Anführerin der Kriegerinnen eines jeden Zirkels - und ihre Reiter - den Kriegerinnen, welche auf den Wyvern reiten und kämpfen. Beide Gruppen unterstehen noch den Ältesten, haben im Zirkel jedoch sehr hohes Ansehen. Sie sind mitunter eine wichtige Instanz, denn sie sorgen für Schutz vor den Bluthexen und anderen möglichen Angriffen.
Die Bluthexen sind entweder in kleineren Clans organisiert oder Einzelgänger. Sie unterstehen jedoch alle der Hexenkönigin Vanora Rhannon, der Urgroßtochter der ersten Bluthexe, die inzwischen schon über 500 Jahre alt sein soll.
Zwischen beiden Hexengruppierungen herrscht eine jahrhundertelange Fehde und tiefe Feindschaft.

Die Kräuterhexen leben in kleinen Dörfern inmitten von Wäldern und fernab der Zivilisation. Sie sind am liebsten unter sich. Sie haben viele kleine Rituale und Feste, um die dreigesichtige Gottheit zu ehren. Es herrscht ein tiefes Gemeinschaftsgefühl und Verbundenheit zwischen den Hexen dieser Gruppierung. Kräuterhexen haben außerdem keine richtigen Nachnamen. In ihren Zirkeln kennen die Hexen sich alle untereinander, sodass es dafür keinen Grund gibt. Gegenüber anderer Zirkel, sollten sie sich treffen, oder Außenstehenden, nennen sie den Namen ihres Zirkels, ergänzen aber die Endung "-tree". Dieser Brauch stammt daher, dass die Zirkel sich sinnbildlich als großen Wald sehen, in dem jede Hexe einen einzelnen Baum darstellt, der zur Stärke des Waldes beiträgt.
Alle Hexen brauchen Blut zum Überleben, doch während Kräuterhexen auf das Blut von Tieren und gelegentlich Menschen sowie anderer Rassen zurückgreifen, haben sich ihre Schwestern auf Hexenblut spezialisiert. Deswegen müssen die friedliebenden Kräuterhexen stets Angriffe von Bluthexen fürchten. Das ist auch der Grund, warum Hexen meist nicht lange an einem Ort verweilen, sondern ein relativ nomadisches Leben führen. Wahrscheinlich liegt diese Rastlosigkeit aber auch in ihrer Natur als ehemalige Bewohnerinnen der Wandering Isles, und sie würden auch freiwillig regelmäßig ihre Lagerstellen wechseln.
Hexenkinder sind eine Seltenheit, da Hexen sich notgedrungen mit anderen Arten fortpflanzen müssen und es dabei oft zu Fehlgeburten kommt. Weibliche Kinder verbleiben beim jeweiligen Hexenclan, und wachsen dort zu vollwertigen Hexen heran. Ist ein überlebender Säugling männlich, kann er zwar beim Zirkel bleiben, ist aber kein Hexer, sondern ein einfacher Mensch. Viele Hexenmütter geben ihre Söhne jedoch auch an die Menschen zurück. Bluthexen sind, was das angeht, etwas brutaler, und töten ihre nicht-magischen Söhne (und nicht selten auch die Männer, mit denen sie ihre Kinder zeugen).
Außerhalb der Fortpflanzung bevorzugen die meisten Hexen das Zusammenleben mit, und die Liebe ihrer Zirkelgenossinnen. Beziehungen zu anderen weiblichen Wesen oder Männern gibt es auch, sie sind jedoch aufgrund der Abgeschiedenheit der Hexen eher selten.
Die Bluthexen sind das, worauf gruselige Lagerfeuergeschichten und warnende Gute-Nacht-Vorlesungen der Menschen beruhen. Sie sind deutlich aggressiver und ungestümer als ihre gutmütigen Schwestern und nicht selten kommt es bei ihnen sogar innerhalb von Clans zu Kämpfen.
Während die Kräuterhexen sich noch zeitweise sesshaft niederlassen, ist die Umtriebigkeit der Bluthexen noch größer, sodass sie zeitlebens keine richtige Heimat ihr Eigen nennen. Obwohl die Jagd auf die Kräuterhexen von der Anführerin der Bluthexen befohlen wurde, weiß kaum noch jemand den Grund hierfür. Einmal im Jahrzehnt treffen sich alle Hexen auf den Wandering Isles für eine große Zusammenkunft, die größtenteils in ein mehrwöchiges Fest ausartet, auf dem es eigentlich immer Tote gibt.

Alle Hexen beten zur dreigesichtigen Gottheit: Jungfrau-Mutter-Greisin, die sie erschaffen hat. Allerdings ist dies nur eine andere Göttervorstellung von Ljuset. Je nach Problem wenden sich die Hexen an ein das Passendste der drei Gesichter.
Ihre Toten verbrennen sie und die Asche vergraben sie im Wald, um sie in den Schoß der dreigesichtigen Gottheit zu übergeben. An der Stelle, an der die Asche einer Hexe begraben wird, wächst der Baum, dessen Namen ihr Zirkel trägt.
Unter den Bluthexen gibt es ein besonderes Ritual, welches während der Festlichkeiten auf Vaeltasaar abgehalten wird. Die Königin wählt einige ihrer ergebensten und erbarmungslosesten Anhängerinnen aus und gibt ihnen ein paar Schlucke ihres Blutes. Dies hält den Alterungsprozess der Hexen für eine gewisse Zeit an, aber weckt in ihnen den gleichen Blutdurst, den auch die Königin spürt. Die Effekte halten ungefähr bis zur nächsten Zusammenkunft an und viele der Erwählten verspüren einen Rausch beim Trinken des Blutes und dem Spüren seiner Effekte, welcher in eine Art Abhängigkeit mündet, die die Königin nur zu gut auszunutzen weiß.

Hexen können sich die Magie der Natur zunutze machen. Sie sind bekannt dafür, Tränke zu brauen, die allerhand bewirken können.
Wyvern, drachenähnliche Wesen, die auf den Wandering Isles heimisch sind, sind treue Begleiter der Hexen und ihre geliebten Flugtiere. Viele Zirkel züchten die schlauen Wesen, würden sie aber niemals an andere Völker verkaufen.
Sie stellen Hexenstahl her, den andere Völker durch Handel erwerben, um aus ihm Waffen herzustellen, die denen aus normalem Metall in Schärfe und Härte deutlich überlegen sind. Persönlich bevorzugen die meisten Hexen allerdings den direkten Einsatz ihrer Zähne und Krallen im Kampf.
Außerdem können Hexen aus den Sternen vage Ereignisse in der Zukunft lesen. Dabei bleibt natürlich immer Raum für Interpretation und ob ein Ereignis dann wirklich eintritt, ist auch nicht immer gewiss. Trotzdem wenden sich viele Herrscher an die Hexenältesten, um ihre Meinung zu verschiedenen Angelegenheiten und bevorstehenden Entscheidungen anzuhören.
Bluthexen haben sich auf die Jagd spezialisiert, worin sie dank ihrer geschärften Sinne wahre Meister sind – nicht nur bei der Jagd auf ihre Schwestern. Um sich etwas dazuzuverdienen, nehmen viele von ihnen auch diesbezügliche Aufträge an – sollte ein Menschlein sich trauen, mit ihnen zu verhandeln.

Die Hexen benötigen Blut zum Überleben, übernehmen aber über einen kurzen Zeitraum (etwa einen halben Tag) einen Mix aus den Emotionen und Erinnerungen ihrer Opfer. Überdies sind sie anfällig für Krankheiten, die über das Blut übertragen werden. Während des Essens sind sie am verletzlichsten, was sie zu leichter Beute für Feinde macht. Ansonsten können ihnen hauptsächlich Hexenstahl und Artgenossen gefährlich werden. Es gibt immer weniger Hexen in der Welt, da sie durch die stetig sinkende Geburtenzahl langsam aussterben.

Durch ihre magische Begabung können sich Hexen die Magie der Natur zunutze machen und deren Wirkung verstärken. So können sie Pflanzen schneller wachsen lassen und auch wiederbeleben. Auch spüren sie natürliche Wasserquellen. Sie können kleine Funken zwischen ihren Fingerspitzen entstehen lassen, mit denen sie etwa ein Feuer entzünden können. Luftstöße können sie in gewissem Ausmaß lenken, was ihnen ermöglicht, kleine geflüsterte Nachrichten innerhalb des Lagers zu verschicken. Außerdem heilen sie ein wenig schneller als Menschen und haben sich schon von so manch Wunden erholt, die für einen Menschen tödlich geendet hätten. Am meisten sind sie aber dafür bekannt, allerlei magische Tränke zu brauen.